RSD-Reise Türkei – Teil 5

2. November: nachmittags

Im „Culture Museum Restaurant“ gefiel es uns so gut, dass wir uns schwer taten, in den Bus zu steigen, um in den Ort Mustafapaşa (ehemals „Sinasos“) zu fahren, bis zu dem es nur wenige Kilometer waren.
Unser zuverlässiger Reiseleiter Selami erzählte uns, dass in dem kleinen Ort bis zum Bevölkerungsaustausch – „Zwangsumsiedelung“ (Anm.d.Verf.) wäre wohl zutreffender – im Jahre 1923 etwa 600 griechischsprachige Familien gelebt hatten.

Blendet man die Tragik der damaligen Ereignisse einmal aus, so machten wir einen sehr schönen Spaziergang durch den von spätherbstlicher Sonne beschienenen kleinen Ort. Wir hatten zwar nicht so viel Zeit, wie ich eigentlich gern zum Fotografieren gehabt hätte, dennoch boten sich einige Motive, die es sich für mich im Bild festzuhalten lohnte.

2. November: Am späten Nachmittag

Unser nächstes Ziel war die Sarıhan Karawanserei, die etwa 6 km östlich von Avanos lag. Dort warteten die tanzenden Derwische auf uns. Die Karawanserei bot ein schönes Ambiente, und entsprechend gut war die Stimmung in unserer Gruppe. So ergaben sich bereits nach kurzer Zeit einige Kontakte zu diversen TeilnehmerInnen, mit denen sich in entspannter Stimmung locker plaudern ließ!

Wir gingen also durch das mächtige Eingangsportal in den Innenhof, der uns schützend aufnahm, wenngleich wir keinerlei Überfälle zu befürchten hatten, wie die Händler in früheren Zeiten.
Wir mussten noch durch ein zweites Portal, ehe wir in den Raum gelangten, in dem die Vorführung stattfinden sollte. Die meisten Plätze waren bereits besetzt, und man saß u-förmig um die Bühne herum. Selami hatte erwähnt, dass während des eigentlichen Tanzes nicht fotografiert werden dürfe, jedoch die Akteure im Anschluss noch einmal für Erinnerungsfotos auf die Bühne kämen.

Gespannt warteten wir auf das, was nun kommen sollte. Weil die Zuschauerränge fast im Dunklen lagen, fokussierte sich der Blick einzig auf das beleuchtete Parkett. Zunächst begannen die Musiker mit ihren Instrumenten, deren Klänge eine rituelle Monotonie erzeugten. Dann erst kamen die Tänzer. Die Stimmung war sehr geheimnisvoll und mystisch. Gebannt verfolgten wir die Darbietung, und obschon Mary und ich vor zehn Jahren bereits einer ähnlichen Veranstaltung beigewohnt hatten, verfehlte auch diesmal der Tanz der Derwische nicht seine Wirkung.

Am Ende bereuten wir es jedenfalls nicht, dass wir nicht, wie einige Teilnehmer im Hotel geblieben waren. Die Rückfahrt nach diesem erlebnisreichen Tag verlief bereits im Licht der sich gen Horizont neigenden Sonne.

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