Nach dem Frühstück fuhren wir zum Kloster Seeon, einer ehemaligen Benediktinerabtei, die 994 gegründet wurde. Es lag 31 km von unserem Standort entfernt, und wir fuhren durch eine wunderschöne Landschaft. In der Ferne zur Rechten begleiteten uns in Form eines spektakulären Panoramas die Alpen. Allgegenwärtig war natürlich die Kampenwand.
Als wir das Kloster erreichten, stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass das Parken frei war. Auf einer Wiese wurden Mary und ich von drei Figuren des Bildhauers Heinrich Kirchner begrüßt. Sie hatten allesamt die Hände erhoben, als wollten sie sich ergeben (möglicherweise eine Fehlinterpretation des künstlerisch ungebildeten Verfassers!).
Die Untertitelung der Gruppe: „Bild des Hoffens“ … Ein paar Meter weiter gab´s Kunst an einem Bauzaun – diesmal etwas handfester, ohne, dass eine Interpretation vonnöten gewesen wäre. Es gab verschiedene Karikaturen, wie zum Beispiel den Spatz von Paris oder „Siegfried ohne Roy“.
Schon bald sahen wir die Klosterkirche malerisch auf einer Halbinsel im See liegen. Obwohl es Sonntag war, hielt sich der Andrang an Besuchern erfreulicherweise in Grenzen.
Nach Besichtigung der Kirche gingen Mary und ich zum See und von da aus zum „Waltenbergstüberl“, wo wir zu Mittag aßen.
Seeimpressionen
Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Griessee, der ein Moorsee im Wald ist, inmitten eines Naturschutzgebietes liegt und zu den wärmsten Seen Bayerns zählt.
Diese Gegend wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, denn selten zuvor wurde ich derart von Mücken zerstochen wie hier! Übrigens gab es die Möglichkeit, im See zu baden, die auch von etlichen Menschen genutzt wurde.
Nachdem wir den See umrundet hatten, gelangten wir nach zahlreichen Mückenstichen und insgesamt knapp 6 Kilometern wieder an unseren Ausgangspunkt. Nun galt es, ein Café zu finden, wo es Eis für Mary gab bzw. leckeren Kuchen für mich.
In Rimsting fragten wir ein älteres Ehepaar, das ortskundig war, wie sich herausstellte. Uns wurde der Kiosk am See empfohlen, wie die Lokalität von den Einheimischen genannt wurde.
Tatsächlich fanden wir, was man uns beschrieben hatte: Ein Strandbad mit Spielplatz! Zunächst waren wir einigermaßen enttäuscht, denn statt bequemer Sessel fanden wir Gartenstühle aus Holz vor. Um Kaffee, Kuchen oder Eis zu bekommen, musste man anstehen. Zum Glück gab es keine Mücken, und mein Kuchen sowie Marys Eis ließen keine Wünsche offen.
Dass ich den Aussichtspunkt an der Ratzinger Höhe nicht fand, der mich elf Jahre zuvor so begeistert hatte, sei hier nur am Rande erwähnt.
Dennoch waren wir sehr zufrieden mit dem Erlebten, als wir gegen 18:30 Uhr unsere Wohnung erreichten.