Mein Traum wird wahr!
Heute stand mein ursprünglicher Wunsch für diese Reise auf dem Programm: Die Schlittenfahrt am Polarkreis . Wie wir später erfuhren, hatte Mikas Frau Jaana diese neben unserer noch bevorstehenden Husky-Tour für uns gebucht.
Um kurz nach 12 wurden wir von einem Kleinbus abgeholt und bei herrlichem Sonnenschein zu der nur wenige Kilometer entfernten Rentierfarm gebracht. Hier wurden wir aufgefordert, Overalls über unsere warme Kleidung zu ziehen. Diese für uns unnötig scheinende Maßnahme diente vermutlich der Absicherung des Veranstalters, um der Unvernunft vieler Gäste zu begegnen, welche die Kälte falsch einschätzten und zu dünn angezogen waren. Es half alles nichts: Wir mussten uns irgendwie in die Ganzkörperkleidung zwängen, was eine echte Herausforderung war! Auch entsprechende Winterstiefel standen bereit, waren aber zum Glück nicht annähernd so sperrig wie die Overalls.
Schließlich waren wir bereit! Als wir zu unseren Schlitten gingen, beäugten uns die Rentiere, die bei dieser Tour nicht gebraucht wurden und an Bäumen angebunden waren, einigermaßen neugierig.
Erfreulich für uns: Mit dem Guide, einem Sami, war außer uns nur noch ein älteres Ehepaar mit von der Partie. Im Rahmen einer kurzen Einweisung sagte man uns, dass wir während der Fahrt auf keinen Fall aussteigen sollten, selbst wenn uns beispielsweise eine Kamera aus der Hand fiele. Da wir nämlich auf demselben Weg zurückführen, könne diese dann eingesammelt werden.
Nachdem nun die Gäste den für sie ungewohnten und je nach Alter auch etwas beschwerlichen Einstieg in die Schlitten geschafft und sich in die bereitgelegten warmen Decken gehüllt hatten, setzte sich der kleine Zug in Bewegung.
Schon vorab sei gesagt: Es sollte eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens werden. Und auch Christian und Roland, die altersbedingt vielleicht schnellere Varianten der Fortbewegung bevorzugt hätten, waren am Ende begeistert. Dazu trug natürlich die wunderschöne Landschaft maßgeblich bei, durch die wir gemächlich glitten und für welche die Bezeichnung „Märchenwald“ alles andere als übertrieben war. Hinzu kam, dass der Schnee sämtliche Geräusche dämpfte und auch die Tritte der Rentiere nahezu unhörbar werden ließ.
Nach etwa einer Dreiviertelstunde war die Fahrt zu Ende. Wer wollte, durfte die Rentiere noch mit Flechte füttern, dann ging´s in eine Hütte, nachdem wir unsere Overalls und die geliehenen Schuhe zurückgegeben hatten.
Bei Kaffee, Tee und Gebäck am knisternden Kaminfeuer bekamen wir noch ein paar Informationen von einer Einheimischen über die Besonderheiten der Rentiere. Dann wurden wir nach Hause gebracht.
Mit einer Stunde Zeitverschiebung schauten wir uns am Nachmittag (16:30 Uhr) die Bundesliga Partie zwischen dem BVB und dem SC Freiburg an – Endstand 5:1!
Anschließend kochte Roland für uns leckere Spaghetti mit Lachs. Christian half ihm dabei.
Zu später Stunde – ich hatte mich bereits zurückgezogen – gingen die beiden Jungen noch in die Sauna. Danach machte Roland noch Fotos in der klaren Mondnacht.