Lappland Teil 7 – Mittwoch, 08.02.23

Unterwegs mit Alaskan Huskies, letzter Abend in Lappland bei gegrillten Würstchen und leckerer typisch finnischer Erbsensuppe mit viel Senf

Um kurz nach zehn holte uns ein Bekannter von Mika mit einem Kleinbus ab, nachdem wir uns, wie schon tags zuvor, wieder in unsere Overalls gezwängt hatten.
Die Husky Farm befand sich in der Nähe von Ivalo und lag ungefähr eine halbe Autostunde nördlich von unserem Standort. Mika suchte gezielt finnische Anbieter aus, weil die „gut zu ihren Hunden“ seien, so die Auskunft.

Als wir Extreme Huskies erreichten, schlug uns ein nahezu ohrenbetäubendes Gebell entgegen. So klang es, wenn 108 Hunde sich freuten und jeder glaubte, es ginge für ihn los.
Von einer jungen Schweizerin wurden wir freundlich auf Deutsch begrüßt und sogleich eingewiesen.

Dann bekamen wir unsere Schlitten samt Hundegespann zugewiesen. Die Jungen teilten sich einen, und ich wurde zunächst von einer französischen Studentin aus der Auvergne gefahren, die sich auf Hunde spezialisiert hatte. Außer uns war noch ein italienisches Paar mit von der Partie. Die Schweizerin führte unsere kleine Gruppe an.

Meine Fahrerin zeigte sich erfreulich gesprächig und erzählte mir einiges über Huskies allgemein aber auch speziell etwas über die Hunde, welche unseren Schlitten zogen. Nach wenigen hundert Metern traute ich mir zu, selbst zu fahren. Also stiegen wir um. Während dieses Vorgangs musste einer auf der Metallbremse stehen, sonst wären die Hunde führerlos weitergerannt.

Zwischendurch musste ich immer wieder aufpassen, dass wir nicht auf unsere Vorderleute Christian und Roland auffuhren. Dann wurde ich rechtzeitig angewiesen, zu bremsen. Einmal wäre es fast passiert, als ich mich mehr auf das Gespräch mit meiner Beifahrerin als auf die Piste konzentrierte.

Unsere Hunde waren motivierter, wie ich erfuhr – die vor uns hingegen etwas träger.
Innerhalb des Gespanns tragen die ersten beiden Hunde die Verantwortung für die Strecke, der Mittlere läuft einfach mit, wohingegen die beiden Hunde direkt vor dem Schlitten die Hauptlast ziehen.

Ab und zu fragte ich meinen „Fahrgast“, ob sie sich in meiner Obhut sicher fühle. Sie habe keine Bedenken, wurde ich gelobt.
Während unserer Tour erfuhr ich noch einiges über Schlittenhunde. So können Huskies schon mit ca. 12 Monaten allmählich damit beginnen, zu ziehen. Sie haben Zeit ihres Lebens einen großen Bewegungsdrang. Wenn sie nicht mehr rennen können, sterben sie wenig später, so sagt man.

Fotostopp auf einem vereisten See


Gesichter
unserer unvergesslichen Husky-Tour

Als wir nach 1,5 Stunden und etwa 16 gefahrenen Kilometern die Husky Farm erreichten, wurden uns von der Schweizerin, die uns geführt hatte, unsere „persönlichen“ Hunde vorgestellt. Bemerkenswert: Sie kannte sogar alle 108 Huskies auf der Farm mit Namen!

Nun forderte sie uns auf, unsere Tiere tüchtig zu knuddeln, denn das wäre unser Dankeschön an sie. Wir brauchten keine Sorge haben, sie seien absolut freundlich.

Zunächst etwas zögerlich näherten wir uns den Huskies. Rasch merkten wir, wie sehr sie unsere Streichel- und Krauleinheiten genossen. Wenn man sie umarmte, konnte es passieren, dass einem durchs Gesicht geleckt wurde.

Ein Abschied der besonderen Art

Nachdem wir uns von den Hunden verabschiedet hatten, wurden wir von unserem Guide in eine kleine Hütte gebeten, wo es am offenen Feuer heiße Getränke und Gebäck gab.
Wir bekamen noch einige Informationen – dann hieß es auch hier: Abschied nehmen

Draußen wartete für die Rückfahrt ein Taxi auf uns.
Am Nachmittag ließen wir es ruhig angehen. Christian versorgte uns mit einer sehr schmackhaften, typisch finnischen Erbsensuppe mit viel Senf. Dann machte er zum letzten Mal den Kamin an. Roland und ich packten zwischendurch unsere Koffer.

Später ging Christian zur Grillhütte, um dort noch ein paar Würstchen zuzubereiten.
Wir saßen noch eine Weile zusammen und ließen die ereignis- und erlebnisreiche Woche Revue passieren, ehe wir zufrieden schlafen gingen.

 

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