Bei herrlichem Sonnenschein machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Strand. Unweit unseres Hotels führten uns mehr als 130 Stufen hinunter ans Meer. Vor uns lag ein breiter Sandstrand. Wir hielten uns links, wo Conil de la Frontera, der nächste Ort, lag. Das Meer war angenehm warm, und gerne gönnten wir unseren Füßen die Erfrischung. Hin und wieder gab es ein Restaurant, ähnlich wie in Holland. Hatte man dort Pfähle in den Boden getrieben, um die Lokale vor hohen Wellen zu schützen, so waren sie hier im eigens dafür aufgeschütteten Sand hingestellt worden. Wie wir ein paar Tage später mitbekamen, wurden die aus Holzbrettern gefertigten Strandbuden zum Winter einfach abgebaut.
Irgendwann befanden wir uns auf der Höhe von Conil, einem der in dieser Region zahlreichen weißen Dörfer. Da ich meine Badeschlappen am Treppenabgang zum Strand zwischen den Felsen versteckt hatte und wir noch etwa 5 Kilometer bis zu unserem Hotel zurücklaufen mussten, verschoben Mary und ich den Besuch des sicher lohnenswerten Ortes auf einen der nächsten Tage.
Auf dem Rückweg wollte ich auf jeden Fall ins Meer. Die Höhe der Wellen war zwar mit 1,5 m angegeben, aber einige Menschen waren im Wasser. Leider hatte man die Duschen am Strand bereits für den Winter entfernt. Vorsorglich hatte ich eine leere große Wasserflasche dabei, die ich mir im letzten Strandrestaurant („Feduchy Playa“) vor unserem Hotel mit Leitungswasser füllen ließ. Man war sehr hilfsbereit, und so ging ich ins Meer mit der Gewissheit, nach dem Bad das Salzwasser entfernen zu können, ohne allergische Reaktionen fürchten zu müssen. Derweil setzte sich Mary auf eine unserer Decken und genoss die warme Sonne.
Schnell war klar, dass an Schwimmen nicht zu denken war, denn dazu war die Brandung zu heftig. So stand ich eine Weile seitlich zu den Wellen, wurde emporgehoben und zumeist unsanft auf den Boden zurückgeworfen. „Einmal falsch aufgekommen, und ein verstauchter Knöchel könnte die Folge sein“, so sagte ich mir. Kurzum: Mein Bad im Meer war nur von kurzer Dauer. Ich spülte das Salzwasser ab, ließ mich trocknen, und gemeinsam gingen wir ins Feduchy Playa, wo wir lecker zu Mittag aßen.
Zurück im Hotel, schwammen Mary und ich ein paar Runden im Pool und sonnten uns. Später gingen wir zum nahegelegenen Supermercado, wo wir uns mit Wasser eindeckten.
Ab 19:30 Uhr sollte bei gutem Wetter die Hotelbar ganz oben auf dem Dach geöffnet sein. Dazu mussten wir in den 5. Stock, wobei die Rezeption – das Hotel lag an einem Hang – sich bereits auf der 2. Etage befand. So fügte sich das Barceló wie die anderen Hotels im Umkreis, angenehm in die Landschaft ein. Tatsächlich erblickten wir keine der typischen „Bettenburgen“, wie sie ansonsten in den meisten Küstenregionen Spaniens anzutreffen sind.
Als wir das B-Heaven betraten, waren wir zunächst erschlagen von dem tollen Weitblick über das Meer, der unverbaut bis zum Horizont reichte. Der Sonnenuntergang um kurz vor 20 Uhr hätte nicht schöner sein können! Wir bestellten etwas zu trinken, lernten ein nettes Ehepaar kennen, fotografierten uns gegenseitig und freuten uns schon auf den nächsten Tag.