Mary und ich begannen unsere Besichtigungstour mit einer Busfahrt, welche direkt am Hotel ihren Anfang nahm. Zwischendurch blickten wir aufs Meer und waren beeindruckt von den sehr hohen Wellen. Deutsche Fahrgäste meinten, sie seien schon einige Male in dieser Gegend gewesen, hätten aber noch nie solch einen starken Seegang erlebt.
In der Nähe der Touristen Information stiegen wir aus und besorgten uns einen Stadtplan, auf dem Sehenswertes von einer hilfsbereiten Angestellten markiert wurde. Dem Link folgend, findet man Hinweise zur Geschichte.
Wir brauchten wir nur bergab in Richtung Meer zu gehen und gelegentlich einen Abstecher nach links oder rechts machen. Die grobe Orientierung war bereits durch unseren ersten Besuch gegeben, sodass wir uns am heutigen Tag auf Details konzentrieren konnten.
Schöne Ansichten finden sich auch, folgt man dem Link Über den Dächern von Conil.
Mithilfe unseres Stadtplans machten wir uns nun auf die Suche nach dem historischen Fischerviertel.
Eine Reise durch die Zeit
In diesem seit der Vorgeschichte bewohnten Gebiet errichteten die Phönizier eine hochproduktive, ökologische Technik für den Thunfischfang, die sogenannte Almadraba, ein Netzsystem, in dem die wandernden Fische so geleitet und selektiert wurden, dass die kleinen verschont und nur die größten am Ende gefangen wurden.
Später machten die Römer die Römer den Ort zu einem wichtigen Teil der Via Herculea, der Römerstraße zwischen Málaga und Cádiz. Nach dem Untergang des Römischen Reiches wurde die Stadt von den Vandalen, Byzantinern und Westgoten überfallen, bis die Mauren im Jahr 711 ein Auge auf dieses schöne Land warfen.
Die Eroberung von Sevilla (im Rahmen der Reconquista) durch Ferdinand II. im Jahr 1248 markierte den Beginn des muslimischen Exodus aus diesen Südspanischen Gebieten.
Der Sieg der Christen über die muslimische Herrschaft im Jahr 1265 schuf eine Trennlinie in dem zurückgewonnenen Gebiet, eine Linie, die als Frontera bekannt wurde, ein Ortsname, der Städten in diesem Gebiet wie Arcos, Jerez, Chiclana, Conil und Vejer hinzugefügt wurde, deren Namen von da an auf – de la Frontera endeten.
Die zahlreichen Völker, die im heutigen Conil lebten, haben ihre Spuren hinterlassen. Die Straßen, Bögen und Höfe weisen deutliche muslimische Einflüsse auf.
(Textauszüge entnommen dem Stadtplan von Conil – Patronato Municipal de Turismo – www.conil.org)
Innenhöfe
Weil ein recht frischer Wind durch die engen Gassen zog, wählten wir für unser Mittagessen die „Bar Terraza El Gamba“ vis-à-vis dem Torre de Guzmán.
Zurück gingen wir den etwas höher gelegenen Weg am Meer entlang, denn die Wellen waren immer noch sehr hoch und überfluteten teilweise den Strand, sodass man in den tiefen Sand ausweichen musste, was das Laufen mühsam machte.
Waren wir in Conil noch bei Sonnenschein gestartet, so bewölkte sich der Himmel zusehends. Zum Glück erreichten Mary und ich gerade noch rechtzeitig unser Hotel vor einem ordentlichen Regenguss.