Nach einer Woche Erholung und Erkundung der näheren Umgebung sowie ausgedehnten Strandspaziergängen wollten wir uns den südlichen Teil der Insel ansehen. Da wir nicht nur auf befestigten Straßen unterwegs sein würden, mieteten wir uns einen Suzuki Jimny. Für mich war es im „hohen Alter“ die 1. Tour mit einem Allrad Fahrzeug.
Neben dem Ort Cofete hatten wir uns den Besuch der Villa Winter vorgenommen. Danach war ein ausgedehnter Strandspaziergang am Playa de Barlovento geplant, der laut Reiseführer zur landschaftlich schönsten Region gehören soll, die Fuerteventura zu bieten hat. Dies im Übrigen auch vor dem Hintergrund, dass der Regisseur Ridley Scott 2013 Teile seines Filmes „Exodus: Götter und Könige“ u.a. in dieser Gegend gedreht hatte.
Unser TomTom, das wir von zu Hause mitgenommen hatten, berechnete 44 Min. für die 20 km bis Cofete. Wir waren gespannt, was uns erwarten würde.
Geheimnisumwitterte Villa Winter
Nachdem wir am Mirador de Barlovento den fantastischen Blick auf den Strand von Cofete und die gewaltigen Berge genossen hatten, machten wir einen kurzen, aber intensiven Abstecher zum Meer. Wir fuhren ein gutes Stück durch ein ausgetrocknetes Flussbett und erreichten nach kurzer Zeit den einsamen Strand. Ehe wir uns versahen, steckten wir erstmal im tiefen Sand fest. Mary stieg sicherheitshalber aus, und dank unseres Allradantriebs kam unser Jeep ohne größere Schwierigkeiten wieder frei. Zügig fuhren wir zurück zur Straße und durchs nahe gelegene Cofete direkt zur Villa Winter.
Wir hofften, vor größeren Reisegruppen dort anzukommen – und hatten Glück!
Vor dem hinteren Eingang saß ein älterer Herr auf einer Mauer und bedeutete uns, dass wir ruhig hinein gehen dürften. Drinnen kam uns sofort ein junger Mann entgegen, der sich als „Pedro“ vorstellte. Außerdem saß in einem bequemen, weich gepolsterten Holzsessel eine schon sehr betagte Frau. In unserem holprigen Spanisch fragten wir Pedro, ob er uns eine Führung anbieten könne. Er bejahte, und wir sollten doch das fällige Geld der alten Dame reichen. Wir waren sehr erfreut, denn normalerweise gibt es Führungen nur nach vorheriger Anmeldung für Touristen, die in Bussen anreisen. Pedro hatte viel zu erzählen, und ich durfte überall fotografieren. Kurzum: Es war ein gelungener Vormittag!
Nach der Besichtigung fuhren wir runter zum Restaurant (s. Foto 12). Die Bikergruppe, die morgens noch das Lokal bevölkert hatte, war mittlerweile weiter geradelt, und wir saßen allein auf der Terrasse.
Gestärkt durch die Pause und einen guten Kaffee fuhren wir das kurze Stück zum Strandparkplatz.
Von hier machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um die einmalige Landschaft zu genießen: links das tosende Meer und zur Rechten die gewaltigen Berge mit ihrer Ruhe. Unterwegs legten Mary und ich uns in den Sand, um ein Sonnenbad zu nehmen, wobei wir unsere Fleecejacken als Unterlage benutzten.
Bevor wir mit unserem Jeep zum äußersten Ende der Insel aufbrachen, schauten wir uns noch den außergewöhnlichen Friedhof an, der unmittelbar am Meer lag.
Bis zum Faro de Punta Jandia sollten es etwa 16 km sein. Für unterwegs wurde jedoch gewohnheitsmäßig hinreichend Zeit zum Fotografieren eingeplant, sodass wir ungefähr eine Stunde rechneten. Den Tag wollten wir mit einem guten Abendessen am Meer ausklingen lassen und wenn möglich, noch vor der Dunkelheit zurück nach Morro Jable.