Mauretanien Teil 2: Wohnen und Familie

Wohnen in einem Armenviertel von Nouakchott, das bedeutete in meinem Fall, 14 Tage ohne fließendes Wasser auszukommen. Auch daran, dass wir fast täglich Stromausfall hatten, musste ich mich gewöhnen. Ich lernte, mich mit einem halben Eimer voll Wasser komplett abzuduschen und zu erfrischen. Zum Zähneputzen benutzte ich eine Plastikflasche, in deren Deckel ich ein Loch bohrte und die auf diese Weise, ähnlich wie ein Wasserhahn, funktionierte.

Alle 2 Tage kam ein Mann mit einem Eselskarren, der mit 2 Wasserfässern beladen war. Marie-France kaufte ihm 200 l für 300 Ouguiyas ab, was knapp einem Euro entspricht (Stand 2007). Amadou füllte peinlich genau eine vorgeschriebene Menge Chlor ins Wasser, so dass es trinkbar wurde.

Unsere Teller mit Essensresten stellten wir nach der Mahlzeit auf den Fußboden und überließen sie dem Hund und den beiden Katzen. Aicha spülte das Geschirr immer sehr gewissenhaft. Dennoch war ich überrascht, dass ich während meines Aufenthaltes nicht ein einziges Mal Magen- oder Darmprobleme hatte!

Aicha (33) machte im Übrigen sämtliche Hausarbeiten, Amadou (36) verdiente im Monat umgerechnet ca. 150 € mit Taxifahren. Marie-France kaufte die Nahrungsmittel für die Familie und kochte ab und zu. Zur Familie gehören noch die beiden Mädchen Funny (2½) und Fama (7).

 

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