Eines Morgens sagte Marie-France zu mir, wenn ich das Treiben am Brunnen fotgrafieren wolle, so wäre es ratsam, wenn ich noch vor dem Frühstück hinginge, denn später hätten die meisten Menschen ihr Wasser bereits geholt.
Ich wusste ungfähr, wo der Brunnen war, warf mir ein Hemd über das Oberteil, in dem ich geschlafen hatte, nahm meine Kamera und machte mich auf den Weg. Weit brauchte ich nicht zu gehen, da sah ich schon zahlreiche Menschen mit Wassergefäßen, vorwiegend jedoch Frauen.
Als ich auf dem Platz vor dem Brunnen ankam, überkam mich ein ungutes Gefühl bei der Vorstellung, dass ich als einziger Weißer weit und breit im Begriff war, Fotos von hart arbeitenden Schwarzen zu machen! Unmittelbar neben der Stelle, wo das Wasser in gelben Plastikkanistern aus dem Brunnen gezogen wurde, saß ein Aufseher. Er trug einen makellos reinen, weißen Kaftan und dazu eine passende ebenso weiße bestickte Kopfbedeckung. Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte, ob ich fotografieren dürfe. Er lächelte freundlich und nickte.
So setzte ich mich mitten auf den Platz in den Sand und machte meine Kamera startklar. Erst beim Fotografieren bemerkte ich, dass auch Kinder die schweren Kanister schleppten oder hinter sich herzogen.