Endlich hatte Marie-France es geschafft, eine Tour nach Chinguetti zu organisieren. Am 08.04. ging es morgens schon vor Sonnenaufgang los. Bis Atar, wo wir übernachten wollten, hatten wir 440 km Wüste zu durchqueren: „Le desert“, was „verlassen“ bedeutet. Tatsächlich waren weit und breit keine Menschen zu sehen, stattdessen ab und zu ein paar Dromedare. Die wenigen Autos, die uns entgegen kamen, hätte ich an 10 Fingern zählen können. Die vielen Wasserflaschen im Kofferraum wurden plötzlich wichtig, wichtiger noch als die große Schüssel mit leckerem Thunfischsalat auf Reis mit Zitrone und Essig, den Marie-France am Abend zuvor gezaubert hatte.
Als es schließlich hell wurde, befuhren wir bereits die westliche Sahara. In den folgenden zwei Tagen lernte ich eine Landschaft kennen, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte! Allerdings begann erst in Chinguetti die „richtige“ Sandwüste mit hohen Dünen. Bis dahin genossen wir eine unbeschreibliche Weite, die nur gelegentlich durch beeindruckende Tafelberge unterbrochen wurde.