Der Besuch des Karl-May-Museums stand für mich als Leser vieler Werke dieses Schriftstellers natürlich ganz oben auf meiner To-do-Liste. Doch spätestens beim Betreten der „Villa Bärenfett“ war auch Mary ebenso überrascht wie ich, denn im Inneren des Blockhauses fanden wir eine sehr liebevoll zusammengestellte und auch umfassende Ausstellung mit vielen Exponaten der von Weißen nahezu ausgerotteten indigenen Völker Nordamerikas. Die Sammlung wurde übrigens von Patty Frank und Klara May zusammengestellt. Ersterer hatte u.a. bei diversen Wildwest-Shows teilnehmenden Indianern Gebrauchsgegenstände abgekauft. Zudem haben er und die Witwe May Amerika mehrfach bereist und dort entsprechende Originale von Indigenen käuflich erworben.
Bei mehr Interesse am Vorgehen der Weißen bei deren Versuch, First-Nations-Kulturen auszulöschen, ist das Buch Verlorene Welten von Aram Mattioli überaus empfehlenswert (siehe auch Ethnozid).
Villa Bärenfett
Der sehr sehenswerten Ausstellung widmeten wir unsere Aufmerksamkeit ungefähr eine Stunde. Man könnte aber auch ohne weiteres die doppelte Zeit dort verbringen – je nach Interesse und Intensität der Vorgehensweise.
VILLA „SHATTERHAND”
Im letzten Wohnhaus Karl Mays beeindruckten die einzelnen Räume, sowie Gemälde von Sascha Schneider und persönliche Gegenstände.
Nach etwa einer halben Stunde hatten Mary und ich genug gesehen, schließlich wollten wir noch Schloss Moritzburg einen Besuch abstatten.
Schloss Moritzburg
Bis zu unserer letzten Etappe am heutigen Tag waren es nur knapp 10 Kilometer. Nahe bei dem ehemaligen Jagdschloss fanden wir einen großen Parkplatz, von wo aus wir die wenigen hundert Meter liefen.
Auf eine Besichtigung der Räumlichkeiten verzichteten Mary und ich, da wir keine Lust auf alte Teppiche, Gemälde oder Porzellansammlungen verspürten. Stattdessen erfreuten wir uns an der gepflegten Außenanlage, die viele schöne Fotomotive bot.
Als wir auf einer Bank im Schatten Rast machten, sahen wir plötzlich einen Waschbären an einem Kastanienbaum hochklettern. Diese Spezies hatte ich tatsächlich bisher in freier Wildbahn noch nicht vor die Kamera bekommen.
„Außendeko“
Im Schlosspark
Zum Abschluss unseres Spaziergangs durch den Park tranken wir noch Kaffee auf der Schlossterrasse.
In Pirna hatte ich uns zu 18:30 Uhr einen Tisch im Restaurant Babička reserviert, wo wir die tschechische Küche ausprobieren wollten. Bei noch angenehmen Temperaturen saßen Mary und ich draußen auf der Terrasse und ließen uns die ungewohnten Speisen schmecken.
Auch dieses Restaurant können wir bedenkenlos weiterempfehlen!