1. November abends:
Kurz nach Sonnenuntergang erreichten wir Çardak. Da wir uns etwa 1000 m über dem Meeresspiegel befanden, war es empfindlich kalt geworden.
Die unterirdische Stadt präsentierte sich als „Städtchen“. Vermutlich hatte der Veranstalter, um Zeit zu sparen und aus Sicherheitsgründen die überschaubare Variante gewählt. Wie will man nämlich eine größere Gesellschaft durch ein Labyrinth von unterirdischen Gängen, dazu noch über mehrere Etagen so führen, dass alle wieder am Ende in ihrem Bus sitzen?
Auch ohne diesen Umstand passierte es im Übrigen während unserer Tour, dass wir nach einem Mittagessen einen der Teilnehmer erst länger suchen mussten, weil er die Gruppe aus den Augen verloren hatte!
Selami machte seine Sache gut, und wir erfuhren eine Menge über das Leben der Christen unter der Erde.
Als wir am Ende unserer Führung ins Freie traten, war es bereits dunkel. Unser netter Busfahrer fuhr uns die wenigen Kilometer bis nach Avanos, wo das Hotel „Avrasya“ für die nächsten drei Übernachtungen vorgesehen war. Zuvor hatte unser Reiseleiter bereits abgefragt, wer Interesse an einer Ballonfahrt am frühen Morgen des nächsten Tages hätte. 12 Mitreisende waren interessiert und bekamen nun ihre verbindliche Zusage. Nur musste man bereits um 5:30 Uhr startklar sein und hatte anschließend nur wenig Zeit zum Frühstücken, da eine Wanderung durch ein nahe gelegenes Tal anstand. Zuvor definierte jedoch unser sehr umsichtiger Reiseleiter den ungefähren Schwierigkeitsgrad. Wem die Tour zu anstrengend erschien, der konnte sich vom Busfahrer nach Çavuşin chauffieren lassen, den Ort besichtigen und anschließend bei einer Tasse Tee auf uns warten.