Für unsere heutige Fahrt nach Salzburg hatte ich gestern Abend schon einmal im Internet nach einer zentralen Parkmöglichkeit gesucht und dabei erfahren, dass Parken in Salzburg sehr teuer ist. So gab ich bei unserer Abfahrt Hildmannplatz 1 ins Navi ein. Nach 56 Minuten und 68 gefahrenen Kilometern erreichten wir mühelos die zentral gelegene Altstadtgarage A. Sie war in Felsen gesprengt worden und Mary und ich mussten durch lange Gänge, ehe wir in der Nähe des Stiftes Sankt Peter ans Tageslicht traten.
Durch den Innenhof des Stifts St. Peter gelangten wir über den Petersfriedhof zur Festungsbahn , die wir, anstatt 30 Minuten hochzulaufen, nehmen wollten, um anschließend noch genügend Energie für die Erkundung der Stadt zu haben. Den Berg runter sollte es dann zu Fuß gehen.
Aber gepfiffen: Es gab nur ein Paket, das heißt, für 13,30 Euro pro Person konnte man rauf und wieder hinunter. Inbegriffen waren noch einige Museen, aber eben nicht alle!
So fuhren Mary und ich mit der Standseilbahn, nachdem unsere Impfausweise auf dem Handy überprüft worden waren, während wir in der Warteschlange gestanden hatten.
In der Festung Hohensalzburg
Die Festung zählt zu den größten Burganlagen Europas und ihre Anfänge reichen bis ins
11. Jahrhundert zurück. Das Innere der beeindruckenden Anlage war ebenso sehenswert wie das Marionettenmuseum.
Ausblicke
Bevor Mary und ich den sehenswerten Innenhof der Festung betraten, genossen wir von einer der Terrassen den Blick über die Dächer von Salzburg.
Innenhof der Festung Hohensalzburg
Nach einer guten Stunde fuhren wir wieder mit der Bahn nach unten. Bis zum Dom waren es nur ein paar Schritte. Beim Hineingehen bemerkten wir, dass von der gestrengen Dame am Eingang eine junge Frau, die ihre Schultern nicht bedeckt hatte, wieder weggeschickt wurde. Dies veranlasste einen Besucher zu der Bemerkung: „Die leben hier noch im Mittelalter!“
Die Gesamtansicht vom Dom sowie weitere Sehenswürdigkeiten von Salzburg wurden unter folgendem Link gefunden: Dom
Nachdem Mary und ich den imposanten Dom besichtigt hatten, bummelten wir noch über den Residenzplatz , dessen Mittelpunkt von dem gleichnamigen Brunnen gebildet wurde, dem zugleich größten Barockbrunnen Mitteleuropas.
Allmählich wurde es Zeit, uns eine Lokalität für das Mittagessen zu suchen. In einem Geschäft wurde uns von einem Einheimischen der Gasthof Goldgasse empfohlen. Wir folgten diesem Tipp und bereuten es nicht, denn wir speisten gut vor einem historischen Ambiente, das sich in der gemütlichen Goldgasse befand.
Anschließend gingen wir ein Stück die Getreidegasse entlang, überquerten die Salzach und besuchten die Rechte Altstadt von Salzburg.
Impressionen I
Schon bald gelangten wir zum Schloss Mirabell , einem schönen Gebäude mit hübscher Gartenanlage. Hier verweilten wir für einen Moment auf einer Bank im Schatten.
Schloss Mirabell
Es war schön, zu sehen, wie sich die Menschen im Park entspannten.
Impressionen II – Spaziergang entlang der Salzach
Über die Liebesschlösser in Salzburg lese ich folgendes:
Erika Scherer und Reinhard Kriechbaum meinen in ihrem Buch, Salzburger Brauch, dass dieser „liebenswürdige Brauch“ wahrscheinlich aus Rom aus Italien stammt. Das Salzburger Fenster fragte die Salzburger Psychologin Andrea Hammerer nach den möglichen Gründen, warum Liebesschlösser weltweit ein Renner sind.
Hammerer sieht in dem Anketten von Liebesschlössern an Brückengeländern ein Symbol, den Versuch, etwas zu besiegeln und festzumachen. Früher ritzte man seinen „Schwur“ in die Rinde von Bäumen, heute drückt man seine Gefühle mit Liebesschlössern aus.
Die Mitarbeiter des Straßen- und Brückenamts der Stadt Salzburg hatten Anfang April 2019 rund eine Tonne Liebesschlösser am Makartsteg abgezwickt. Weniger die Gefahr eines Brückeneinsturzes sind die Gründe für regelmäßige Lichtung der Liebesschlösser an den Geländern des Makartstegs, sondern die Gefahr, dass eines dieser Geländergitter brechen könnte.
Zum Abschluss wollten wir uns noch das Geburtshaus von Mozart anschauen, aber 13 Euro pro Person, um ein paar alte Möbel und Musikinstrumente zu bewundern – dazu waren Mary und ich dann doch nicht Fans genug der klassischen Musik.
Salzburger Nockerln
Aber Salzburger Nockerln wollten wir unbedingt noch vor der Heimfahrt probieren. Dazu schien uns das Café Getreidegasse gerade recht zu sein, zumal es eine kleine Terrasse in einem Hinterhof gab.
Auch hier wurde unser Impfstatus überprüft. Die Nockerln müssen übrigens 20 Minuten im Backofen garen, bis sie fertig sind. Die Portion sieht riesig aus, und wir haben sie uns geteilt. Allerdings sagte der Inhaber, bevor wir sie bekamen: „Es sieht schlimmer aus, als es tatsächlich ist!“ Recht hatte er.
Für Interessierte hier noch der Link zu dem herrlichen Song von Peter Alexander aus dem Jahre 1961 „Salzburger Nockerln“ (Ggfs. muss der Ton für das Video aktiviert werden)
Impressionen III – Getreidegasse und Pferdeschwemme (Hofmarstallschwemme)
Auf dem Weg zum Parkhaus bummelten wir noch durch die Getreidegasse, wo mich die schönen Zunftzeichen und Gewerbeschilder an den Häusern zum Fotografieren einluden.
Auch die Pferdeschwemme lohnte ein kurzes Verweilen. Hier wurden früher Pferde und andere Zugtiere nach der Arbeit ins Wasser geführt, gesäubert und getränkt. Schließlich fanden Mary und ich durch die langen Felsengänge den Weg zu unserem Auto, nachdem wir zuvor am Automaten 22 Euro Parkgebühren für den Tag bezahlt hatten. Angesichts der Nähe zur Altstadt fanden wir den Preis in Ordnung …
Für den Rückweg benötigten wir staubedingt nahezu doppelt so lange wie für den Hinweg. Dennoch, da waren wir uns einig: Salzburg lohnt den Besuch, und sollten wir noch einmal in diese Gegend kommen, wird die Mozartstadt mit Sicherheit wieder Teil unseres Besichtigungsprogramms sein!