Unsere Koffer hatten wir gestern größtenteils gepackt, sodass wir gemütlich frühstücken konnten und bis 11 Uhr Zeit hatten, ehe wir auschecken mussten.
Weil es ziemlich stark regnete, fuhr ich unser Auto rückwärts in die (überdachte) Toreinfahrt, wo wir auch unser Gepäck deponierten, um es in Ruhe und ohne nass zu werden, im Kofferraum verstauen zu können. Kaum hatte ich den Deckel geöffnet, als ein Ehepaar in den Hof kam. Der männliche Teil des Gespannes plusterte sich sogleich auf: „Wir müssen aber mit unseren Fahrrädern raus!“ „Bei uns dauert es nicht so lange, etwa zehn Minuten. Würde Ihr Zeitplan das erlauben?“, fragte ich höflich, da ich sah, dass die beiden Herrschaften noch mit dem Packen ihrer Fahrradtaschen beschäftigt waren. „Na, ja“, so die knappe Antwort. Als ich merkte, dass es bei uns doch etwa fünf Minuten länger dauern würde, bot ich den beiden an, ihre Räder an unserem Auto vorbeizuschieben, denn Platz war genug da und so trüge ich selbst das Risiko, unser Fahrzeug zu beschädigen. „Wir müssen sowieso noch unsere Akkus nachladen!“, meinte daraufhin mein Gegenüber. …
Um kurz nach 10 setzte ich weiter zurück und hatte Glück, dass in dem Haus gegenüber das Tor weit geöffnet war und ich mir dadurch weiteres Rangieren ersparte.
Bevor wir durchstarteten, fuhr ich noch bei der „Augsburger Puppenkiste“ vorbei, um einen Blick in den Fan-Shop zu werfen, denn beides war ganz in der Nähe unseres Hotels in der Spitalgasse 15. Dem Aushang im Fenster konnte ich entnehmen, dass ab morgen das Museum erst wieder geöffnet haben würde, und dies aber auch nur eingeschränkt. Allerdings stand die Tür des Fan-Shops offen. Drinnen sah ich drei Frauen hantieren und fragte kurzerhand, ob ich eintreten dürfe. Man habe eigentlich noch geschlossen, sei jedoch mit den Vorbereitungen für die anstehende Öffnung beschäftigt. Ich suchte nach einem kleineren Artikel zum Verschenken und hatte dabei Marionetten im Miniaturformat im Sinn. So etwas gäbe es nicht, so sagte man mir. Nur Jim Knopf in Originalgröße für 64,95 Euro.
Auf einem Tisch sah ich kleine Stapel mit Lesezeichen, auf denen sowohl Jim Knopf als auch Lukas, der Lokomotivführer abgebildet waren. Ich fragte, ob ich vielleicht zehn Stück für unsere Enkel und mich bekommen könnte. „Die können sie umsonst haben!“, sagte eine der Damen. Ich gab etwas für die Kaffeekasse und verabschiedete mich, froh, doch noch kleine Mitbringsel gefunden zu haben.
Augsburger Puppenkiste, Spitalgasse 15
Die Rückfahrt verlief problemlos, ohne größere Staus. Nur einmal wurden wir über Land geleitet, wohl um einer längeren Verzögerung auf der Autobahn zu entgehen.
Nach gut acht Stunden Fahrzeit mit Mittagspause und regelmäßigem Fahrerwechsel erreichten wir die Wismarer Straße nach 601 gefahrenen Kilometern. Ausgepackt wurde erst am nächsten Tag. Wie immer nach längeren Reisen speisten wir in einem Restaurant zu Abend. Diesmal war es die Pizzeria um die Ecke.