Da Mary und ich so langsam unsere (alten) Knochen spürten, wollten wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Wir standen später auf, frühstückten dementsprechend auch später – kurzum: unsere (körperlichen) Aktivitäten verschoben sich nach hinten.
Bis kurz vor Mittag schrieb ich an meinem Tagebuch, wohingegen Mary unter anderem die nähere Umgebung erkundete.
Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Aschau, um diesmal eine kleine Wanderung zu machen, die mit 7,5 km bei einer Dauer von 2:00 h angegeben war. Wichtigstes Kriterium hinsichtlich der Schwierigkeit: „leicht“! Normalerweise würde ich von einem „Spaziergang“ gesprochen haben, aber in den Bergen weiß man ja nie …
Auch diesmal handelte es sich um einen Rundweg, der an der Katholischen Pfarrkirche „Zur Darstellung des Herrn“ in Aschau startete.
Vorab sei bemerkt: Der Weg war tatsächlich leicht zu begehen und glich eher einem Spaziergang als einer Wanderung.
Ein Teil der Route führte an der Prien entlang, die mit 45,7 km einer der längsten Wildbäche im bayerischen Alpenraum ist.
Unterwegs gelangten wir in Hammerbach an eine Wassertretanlage, wo ich kurz entschlossen Schuhe und Socken auszog und ins kalte Wasser stieg. Nun hieß es, im „Storchengang“ durchs eiskalte Nass zu schreiten. Kneipp hätte wohl seine helle Freude an mir gehabt. Stattdessen hatte Mary ihren Spaß und machte ein paar Fotos.
Wenig später führte uns der Weg an der Prien-Klamm entlang, wo sich der Fluss in ca. 30 m Tiefe seinen Weg durch das Gestein bahnte.
Auf dem Scheitelpunkt ist die sogenannte „Kettenkapelle“ in den Felsen gehauen, benannt nach einer Kette, die vermutlich früher dazu diente, die Erzkutscher durchzulassen, die das Eisen aus den Bergen nach Aschau transportierten.
Gegenüber befindet sich unmittelbar am Abgrund ein Kreuz, auf dem ein Foto einen jungen Mann zeigt, der hier „am Morgen des 01. Juli 1997 verunglückte“.
Im Ortsteil „Bach“ überquerten wir die Prien, die hier durch ein großzügiges Tal floss und mit schmucken Häusern links und rechts am Ufer ein malerisches Bild bot.
Ein Stück weit führte uns ein Schotterweg durch einen Wald, aus dem wir bald heraustraten.
Vor uns sahen wir Schloss Hohenaschau auf einem 50 Meter hohen Felsrücken liegen.
Die letzten 2 Kilometer führten uns auf der Kampenwandstraße zu unserem Ausgangspunkt zurück.