Von Huế zum Grab des Kaisers Khải Định – Hải Vân Pass – Cham–Museum in Đà Nẵng – Ankunft Hội An
Als wir am Morgen unseres 12. Tages in Vietnam um 9 Uhr nach Hội An aufbrachen, war es zum ersten Mal so warm, dass ich im Auto meine lange Hose gegen eine kurze tauschte.
Im Süden von Huế, weniger als 10 km entfernt befindet sich in schöner Hanglage die Grabstätte des vorletzten Kaisers Khải Định, welche auf jeden Fall die Besichtigung lohnt. Sie gilt zwar als kleinste dieser Anlagen von Huế, ist aber wohl die Prunkvollste.
Insbesondere das Mausoleum im Rokokostil beeindruckt mit seinen reichhaltigen Verzierungen aus Glas und Porzellan. In der Ehrenhalle thront der Kaiser in Form einer 1922 in Frankreich gefertigten Bronzestatue.
Ein schöner Blick von der oberen Ebene rundet den Besuch schließlich ab.
Cau Hai Lagune und Hải Vân Pass (Wolkenpass)
Bis zum nächsten Kurzstopp an der Lagune „Cau Hai“ fuhren wir etwa eine Dreiviertelstunde. Die Zeit reichte für einen Kaffee und ein paar Fotos.
Interessant zu sehen, wie Austern auf alten Motorradreifen kultiviert werden.
Der Wolkenpass war während des Indochinakrieges wegen seiner strategischen Bedeutung schwer umkämpft. Er bildet mit 496 m Höhe die natürliche Grenze zwischen Nord- und Südvietnam.
Deswegen ist er auch für Touristen von großem Interesse.
Allerdings fanden wir das Gelände mit den historischen Bauwerken und einer alten Tafel nicht sonderlich gepflegt vor, und an den kleinen Restaurants stapelte sich der Müll.
Seit 2005 wird die Nationalstraße 1, die sich mit vielen Serpentinen über den Pass schlängelt, durch den Hai-Van-Tunnel entlastet.
Im Cham Museum von Đà Nẵng
Für Menschen, die sich für Relikte von Hochkulturen interessieren, ist das Museum ein Muss! Es enthält eine Vielzahl wunderbarer Plastiken und Reliefs des ehemals bedeutenden Königreiches Champa. Man sollte genügend Zeit mitbringen,um sich die Exponate in Ruhe anschauen zu können. Leider hatten wir nur eine knappe Stunde während der uns lediglich ein oberflächlicher Eindruck vergönnt war.
Spaziergang durch Hội An
Um fit für den Nachmittag zu sein, starteten wir mit einem leckeren Mittagessen im netten Restaurant 328, das Herr Chien für uns ausgesucht hatte.
Schnell wurde uns klar: Diese Stadt war fest in touristischer Hand! An einigen Stellen schoben sich sogar die Massen. Umso froher bin ich, dass mir auch ruhige Fotos mit Menschen abseits jeglicher Hektik gelungen sind.
Die schöne Altstadt mit dem früheren Welthafen wurde als einzige im Krieg nicht zerstört und ist für viele der Höhepunkt ihrer Vietnamreise.
Weil sich die beiden Herren unserer kleinen Gruppe je ein Kleidungsstück maßschneidern lassen wollten (denn dafür ist Hội An u. a. bekannt), schlug unser Guide vor, zu seinem Bruder, einem Schneider, zu fahren, der sich noch dazu über Besuch sehr freuen würde. Bedauerlicherweise war der angekündigte Bruder nicht anwesend, wohl aber seine Frau und eine Angestellte, die uns freundlich begrüßten.
Kaum dass wir Platz genommen hatten, wurden uns sofort ohne Umschweife Modekataloge vorgelegt. Mary und ich verzichteten dankend, aber unsere beiden Herren kamen schnell zum Geschäft. Nachdem Maß genommen worden war, fuhren wir zum Coco River Resort & Spa, wo wir eincheckten.
Das Hotel gefiel uns gut und hatte eine Besonderheit: Die Dusche war jeweils hinter dem Bungalow in einem kleinen dazugehörigen Garten.
In unserem Appartement empfing uns ein außergewöhnlich starker Zitronenduft. Nach einer Weile wussten wir warum: Man hatte auf diese Weise den ansonsten vorherrschenden Schimmelgeruch übertüncht. Da hatten wir uns jedoch bereits eingerichtet und bei nur zwei Übernachtungen keine Lust auf einen Umzug. (s. Anmerkung unter „Vietnam für Entdecker“-28.01.-15.02.2018 – Teil 1)
Gespeist wurde am Abend auf einer überdachten Holzterrasse direkt am Fluss. Da uns keine Mücken plagten, genossen wir das romantische Ambiente in vollen Zügen.