„Vietnam für Entdecker“ Teil 1 – 28.01.-15.02.2018

Vorbereitungen zu Hause

Tollwut Impfung: Immer wenn wir uns in ländlichen Gebieten außerhalb Deutschlands aufhielten und einem streunenden Hund begegneten, beschlich uns ein mulmiges Gefühl. Was, wenn der Hund uns beißt? Aber erst nach unserer Namibia Reise 2017 ließen meine Frau und ich uns gegen Tollwut impfen, nachdem, wie schon so häufig zuvor, in einem Dorf in der Abenddämmerung ein großer Hund auf uns zu kam, ohne dass weit und breit ein Mensch zu sehen gewesen wäre.
Erstaunt waren wir, wenn sich in Gesprächen mit Reisenden herausstellte, dass nur die wenigsten von ihnen gegen Tollwut geschützt waren, jedoch sämtliche anderen gängigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatten.
Wird man gebissen, kann es in entsprechenden Ländern durchaus sein, dass gerade kein Impfstoff zur Verfügung steht! Und bricht die Krankheit erst aus, führt sie unweigerlich zum Tod!
Übrigens wird schon von manchen Fachärzten bei Türkeireisen zur vorsorglichen Impfung geraten.


Absolut empfehlenswert:
Google Übersetzer (deutsch-vietnamesisch), funktioniert ohne Internet und kann sehr hilfreich sein, wenn man z.B. einfach nur Halspastillen o.ä. kaufen möchte. Viele Vietnamesen sprechen kein Englisch. Falls doch, oft nur schwer verständlich, was meistens daran liegt, dass sie nicht von einem „Native Speaker“, sondern ebenfalls von einem Vietnamesen unterrichtet wurden, der wiederum einer korrekten englischen Aussprache nur bedingt mächtig war.

Wichtige Dokumente (z. B. Pässe) einscannen und auf dem Handy sichern

Adapter für Steckdosen – manchmal findet man zwar in den Hotels unsere Formate, aber nicht immer! (Wichtig ist die im Gerät enthaltene Ersatzsicherung)

Powerbank für den Notfall (gehört ins Handgepäck)

Lektüre: Vietnam 151: Portrait eines Landes in ständiger Bewegung – absolut empfehlenswert!
              Vietnam fürs Handgepäck – kein Muss, aber lesenswert
              DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Vietnam

Aktueller Umrechnungskurs
Zum Zeitpunkt unserer Reise: Etwa 27.000 Vietnamesische Đồng (VND) entsprechen 1 €

Die „ideale“ Reisezeit gibt es nicht! Im Winter liegen die Temperaturen im Norden normalerweise zwischen 12-20 °C. In den Bergen kann es empfindlich kalt werden (s.u.). Im Süden ist es ganzjährig warm bei einer Trockenzeit von Dezember bis Mai. Während der Regenzeit in den übrigen Monaten ist es häufig unerträglich schwül. Uns wurde Januar/Februar empfohlen, was wir bedenkenlos auch so weitergeben können, denn eine Woche nach unserer Abreise aus Sa Pa waren es dort angenehme 18 °C. In Saigon lagen die Temperaturen bei 30° C!

Kleidung: nicht nur Sommersachen!

So viel vorab: Unsere wahrscheinlich intensivste Reise „Vietnam für Entdecker“ (so die Betitelung von Gebeco), größtenteils abseits der rummeligen Touristenpfade, perfekt vom Veranstalter organisiert und für uns einmalig in ihrer Vielfalt, übertraf all unsere Erwartungen!

Bei allem Lob sei mir jedoch eine kritische Anmerkung gestattet: In mehreren Hotelzimmern waren die Klimaanlagen nicht in Ordnung, d. h. sie verströmten einen z. T. starken muffigen Geruch. Diese Erfahrung beschränkt sich allerdings nicht allein auf Vietnam. Selbst in Deutschland haben wir aus dem Grund schon einen Zimmerwechsel vorgenommen. Um dem entgegenzutreten, sollten vielleicht Hoteliers per Gesetz verpflichtet werden, ihre Klimaanlagen regelmäßig warten zu lassen. Dazu gehört unbedingt auch ein Filterwechsel, um Bakterienbefall und Schimmelbildung zu vermeiden. Wartungsverträge sollten weltweit abgeschlossen und deren Durchführung überprüft werden.

Bei der Bewertung unserer Reise habe ich die o. g. Angaben an Gebeco weitergeleitet, ohne allerdings vom Veranstalter ein Feedback bekommen zu haben!

Wie immer war Frau Hüls im First Reisebüro eine sehr zuverlässige Unterstützung bei unseren Reisevorbereitungen, für die ich mich hiermit auch im Namen meiner Frau ganz herzlich bedanke.

 

Sonntag, 28.01. Start ab Frankfurt 13:55 Uhr – erwartete Ankunft in Hanoi am Montag, den 29.01. um 6:45 Uhr

Nach 10:50 h Flugzeit landeten wir schließlich mit ein paar Stunden Schlaf im Gepäck sicher auf dem International Airport Nội Bài in Hanoi. Die Formalitäten wurden in einem erträglichen zeitlichen Rahmen abgewickelt, und wir konnten schon bald vor dem Flughafengebäude unseren ersten Reiseführer, Herrn Huy begrüßen, der uns den Norden seines Heimatlandes näherbringen sollte. Ein junger Mann gesellte sich wenig später zu uns, und ein Ehepaar, etwa in unserem Alter machte die 5er-Gruppe schließlich komplett.

Herr Huy zeigte mir einen Schalter, an dem ich zu einem guten Kurs Euro in Vietnamesische Dong (VND) eintauschen konnte. Für 100 € bekam ich fast 3 Mio VND. Die Transaktion verlief sehr zügig und unbürokratisch: Mit einem Taschenrechner wurde der auszuzahlende Betrag ermittelt, die Millionen der für mich ungewohnten Währung sorgfältig vorgezählt – und wie nett: Zum Abschluss gab es Bonbons aus einem kleinen Schälchen!
Willkommen in Vietnam

Gesamtkarte


Unser erster Tempel
Nachdem wir im Hotel Santa Barbara eingecheckt und uns ein wenig frisch gemacht hatten, traf sich unsere Gruppe um 9 Uhr vor dem Hotel. Mit dem Kleinbus fuhren wir zu unserem ersten Ziel, dem Quán Thánh Tempel.

Überall lockt die Garküche!
Gegessen wird bereits morgens auf der Straße – ein für uns durchaus ungewohnter Anblick – denn kaum ein Vietnamese frühstückt zu Hause. Er beginnt den Tag mit der leckersten aller Suppen (unser persönlicher Eindruck!), der Phở. Sie wurde uns in jedem Hotel angeboten, und wir haben sie auch unterwegs häufig genossen.
Garküchen gibt es überall, sogar mobil auf Booten oder Fahrrädern. Zumeist sitzt man auf einem für unser Empfinden winzigen roten Hocker. Der Vietnamese ist halt kleiner als der Mitteleuropäer. Gekocht und gegrillt wird überwiegend im Hinterhof, serviert dann vorne im Restaurant oder an der Straße, was den Vorteil hat, dass die Kleidung nicht nach Essen riecht.

Unerwartete Kälte im Norden
Wie auf den Fotos zu sehen, gab es starke Temperaturunterschiede zwischen Nord- und Südvietnam. Zu Hause hatten wir natürlich über Apps das Wetter, besonders im Norden und in den Bergen verfolgt und erfreut festgestellt, dass es bei Tage um die 14 °C waren. Letztlich hatten wir jedoch in Hanoi nicht mehr als 12 °C. In den Bergen lagen die Temperaturen sogar nur knapp über dem Gefrierpunkt, was nach Aussage unserer lokalen Reiseleiterin einem relativ seltenen, starken Temperatursturz geschuldet war.

 

Chùa Trấn Quốc = Trấn-Quốc-Pagode
Dieses älteste buddhistische Heiligtum Hanois aus dem 6. Jh. liegt auf einer Halbinsel im Westsee. Ursprünglich stand die Pagode in der Nähe in einem Dorf am Roten Fluss. 1615 wurde sie wegen eines Dammbruches an ihren jetzigen Standort verlegt.

Vietnamesische Lackmalerei
Wir besuchten eine Manufaktur, wo uns erklärt und gezeigt wurde, wie Lackarbeiten hergestellt werden.

Unterrichtsschluss in der Cau Giay High School – oder: Ewig knattert der Roller!
Cầu Giấy bedeutet übrigens „Papierbrücke“. Von unserem Guide erfuhren wir, dass es in Hanoi ca. 2,5 Mio Roller gibt – 35 Mio in ganz Vietnam. In Saigon sollen es sogar 8 Mio sein!

Literaturtempel
Auf Vietnamesisch heißt der Tempel Văn Miếu, wobei das Wort „Văn“ Literatur oder auch Kultur bedeuten kann. Jedenfalls entstand an diesem Ort die erste Universität des Landes. Heute studiert hier zwar niemand mehr, dennoch ist der Tempel ein Bildungssymbol geblieben.

Alljährlich strömen tausende von Schülern und Studenten an diesen Ort, um den Kopf einer steinernen Schildkröte zu streicheln, weil sie glauben, dass sie nur so die gefürchteten Aufnahmeprüfungen an der Universitäten schaffen. Aufgestellte Absperrungen und Zäune konnten dies nicht verhindern, und so müssen die blank gegrabbelten Köpfe der steinernen Tiere hingenommen werden. Als wir die heilige Stätte besuchten, wirkten sie allerdings frisch gereinigt.

In den Straßen von Hanoi
An die hektische Betriebsamkeit, den permanenten Gestank von Abgasen und das nie enden wollende Geknatter und Gehupe der Rollerschwadronen muss man sich erstmal gewöhnen, ehe man sich allmählich für die vielen fremdartigen Eindrücke öffnen kann, um sie dann begierig aufzusaugen. So jedenfalls erging es Mary und mir, während wir damit begannen, unter kundiger Führung von Herrn Huy Vietnams Hauptstadt zu entdecken.
Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich nie zuvor so viele Fotos von Menschen gemacht habe, wie in diesem Urlaub! Dabei sind Bewegungsunschärfen zum Teil gewollt oder haben sich bei Dämmerung oder schwachen Lichtverhältnissen eingestellt. Dies war auch manchmal der Fall, wenn ich aus Fahrzeugen heraus sich bewegende Motive fotografiert habe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert