Vietnam Teil 2 – Dienstag, 30.01.18

Ethnologisches Museum – Chùa Thầy Pagode mit unerwarteter Begegnung – ein Friedhof – Historisches Dorf Duong Lam – Besuch des Lotus Wasserpuppentheaters – Fahrt mit dem Nachtzug nach Lào Cai

Das Ethnologische Museum liegt etwa 7 km westlich der Altstadt von Hanoi und lohnt den Besuch. Insbesondere, wenn man sich für die 54 Minderheiten im Land interessiert. Nachbauten von Häusern, darunter ein 42,5 m langes Ede Haus, ein Ruderboot der Khmer mit Platz für 51 Ruderer, sowie ein mit deutscher Unterstützung errichtetes Gemeindehaus der Bahnar sind in dem gepflegten und kreativ gestalteten Freigelände zu sehen. Aber auch hinter die Kulissen eines Wasserpuppentheaters kann man schauen.

 

Gegen 10:30 Uhr fuhren wir mit dem Bus zu unserem nächsten Ziel der Chùa Thầy Pagode. Schon aus einiger Entfernung erblickten wir den Hồ Long Trì (Drachensee).
In der Nähe des Ufers ragte ein hübsches kleines Bauwerk aus dem Wasser, das während des Thûy Tempelfestes zu Ehren des Mönchs Từ Đạo Hạnh vom 5. bis zum 7. Tag des dritten Mondmonats zur Bühne für Wasserpuppentheateraufführungen wird. Davor war ein gepflasterter Platz, der sich bis zum dritten Tempel erstreckte, und inmitten dieser malerischen Umgebung fand eine Modenschau statt. Schöne Frauen in roten goldgemusterten traditionellen Áo Dàis schritten auf Männer mit Kameras zu. Und auch wir bekamen von einer Dame aus der Crew die Erlaubnis zu fotografieren. Keine Frage, dass der Besuch der heiligen Stätte vor diesem Ereignis zunächst in den Hintergrund rückte.


Chùa Thầy Pagode


Unterwegs auf einem Friedhof


Historisches Dorf Duong Lam

Wir erreichten das Museumsdorf gegen 14 Uhr und gelangten nach einem kurzen Spaziergang zu einem Restaurant, wo uns sogleich ein Tisch mit einem Gebeco-Schild ins Auge sprang, der offensichtlich für uns reserviert war. Einziger Nachteil: Wir saßen draußen, und es war kalt, aber dieser Zustand sollte sich auch in den nächsten 9 Tagen nicht wesentlich ändern – ganz im Gegenteil: Es wurde noch kälter!
Ein Reisschnaps sollte uns aufwärmen – das zumindest redeten wir uns ein. Als schließlich ein ausgezeichnetes vietnamesisches Mittagessen aufgetragen wurde, fühlten wir uns leidlich wohl.


Impressionen

Wirklich interessant waren aber wieder einmal die Menschen, die wir antrafen! In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass sich insbesondere die Älteren oftmals gerne fotografieren lassen, weil sie glauben, dass sie auf diese Weise durch die Fotos in Länder gelangen, deren Reise dorthin sie sich ansonsten niemals leisten könnten!


Mía Pagode


„Lotus“ Wasserpuppentheater

Dabei handelt es sich um ein traditionelles Theater, das es nur in Vietnam gibt. Wir fanden die 50 minütige Aufführung sehr schön gemacht und absolut lohnenswert!


Abenteuer Nachtzug

Nach dem Abendessen führte uns Herr Huy durch eine schmale Gasse zum Bahnhof, durch die auch der Zug fuhr. Es gab keinen wirklichen Bürgersteig – man ging einfach neben den Gleisen und unmittelbar an den Häusern entlang.

Da es nicht genügend Platz für unsere Koffer gab, ließen wir diese im Hotel stehen und nahmen nur eine Tasche mit dem Nötigsten mit. Das bedeutete auf jeden Fall alles an warmer Kleidung, was wir dabei hatten.

Der Zug war ziemlich lang, und am Einstieg lag ein roter Teppich für die Fahrgäste. Wir betraten unser gemütliches Abteil, das wir uns mit dem anderen Ehepaar teilten. Herr Huy und unser junger Mitreisender logierten nebenan. Ein Zugbegleiter fragte sogar, ob wir die Heizung benötigten.

Pünktlich um 22 Uhr verließen wir Hanoi. Um 6:05 Uhr sollten wir Lào Cai erreichen. Stolze 8 h 5 min für nur 270 km? Bereits nach wenigen Minuten war klar: Der Zug fuhr überaus gemächlich und hielt sogar gelegentlich unterwegs auch mal für ein Weilchen an.

Mit dem Schlafen wurde es bei mir so eine Sache, da ich mich nicht lang ausstrecken konnte, wie gewohnt. Außerdem ruckelte der Zug so, als würden wir über einen holprigen Feldweg fahren. Einzig Mary schien zu schlafen, wie ich ihren ruhigen Atemzügen aus dem Bett unter mir entnehmen konnte.

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