Vietnam Teil 8 – Montag, 05.02.18

Mit Sampans durch die trockene Halong-Bucht – Besuch der Bích Động Pagode – Unterwegs nach Vinh

90 Minuten durch eine schöne Landschaft gerudert werden – noch dazu mit den Füßen – das versprach uns Entspannung pur und ein Fest für die Augen. Leider ließ sich die Sonne vom Vortage heute nicht blicken, sodass es auf dem Wasser bitterkalt war. Wohlweislich hatten wir unsere wärmsten Sachen angezogen, dennoch vermissten wir Wolldecken, die jedoch nicht zur Verfügung standen.
So glitten wir gemächlich durch die trockene Halong-Bucht, und wo auf unserer gestrigen Rudertour bizarr geformte Karstberge vom Meer umspült wurden, fuhren wir heute zwischen Bäumen und Reisfeldern an ihnen vorbei.


Bevor wir die Pagode besichtigten, wollten wir uns in dem kleinen Dorf am Fuße des Hügels bei einem Kaffee aufwärmen. Das Ambiente war jedoch zugig und kalt, aber das heiße Getränk tat uns gut.


Bích Động Pagode

Die Ursprünge der Pagode gehen auf das Jahr 1699 zurück, als von zwei Mönchen hier eine Einsiedelei gegründet wurde. Die Klostergebäude liegen an einem Berghang auf drei Ebenen. Teile des Filmes Indochine mit Catherine Deneuve wurden hier gedreht.
Erstmalig fiel uns hier ein Hakenkreuz (Swastika) auf. Auf unserer Reise sollten wir noch einige zu sehen bekommen.


Arbeiten auf einem Reisfeld

Auf unseren Wunsch machten wir irgendwo unterwegs einen Fotostopp an einem Reisfeld. Bei dem Gedanken, die Menschen bei ihrer Arbeit in gebückter Haltung im kalten Morast stehend zu fotografieren, beschlich mich ein seltsames Gefühl.
Wie würden unsere Landwirte reagieren, wenn plötzlich eine Schar Asiaten aus einem Bus stiege und ausschwärmen würde, um Fotos von ihnen bei der Ernte zu machen?
Zum Glück gingen die Menschen unbeeindruckt weiter ihrer Tätigkeit nach, ohne großartig Notiz von uns zu nehmen. Einige schienen belustigt, manche erwiderten freundlich unseren Gruß.


Verschiedene Impressionen

Gegen 13 Uhr aßen wir an einer Raststätte zu Mittag. Durch ein Fenster auf der Rückseite konnten wir eine Entenfarm sehen. Auf dem Weg zu unserem Bus hörte ich plötzlich leises Jaulen. Hinter einer Werbetafel entdeckte ich auf einem Roller in Drahtkörbe eingepfercht mehr als ein Dutzend junger Hunde, denen wohl das gleiche Schicksal bevorstand wie den Enten.
Natürlich ist man als Europäer zunächst einmal geschockt, selbst wenn man zuvor davon gelesen hat. Unweigerlich gingen mir Reportagen über Massentierhaltung in unserem Land durch den Kopf.
Die Dämmerung setzte bereits ein, als wir im Saigon Kimlien Resort Cualo eincheckten. Man musste nur die Hauptstraße überqueren, und schon befand man sich am Pazifischen Ozean – für Mary und mich das erste Mal. Wir gingen ein Stück am menschenleeren Strand entlang, bevor wir uns mit unseren drei Mitreisenden zum Abendessen trafen.

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